Ausstellungen

2010 Einzelausstellung:
reizflucht Atelier canvas, Berlin ¬
2010 Gruppenausstellung:
I am who I am Infantellina Contemporary, Berlin ¬
2012 Einzelausstellung:
reizflucht II Freiraum Galerie, Köln ¬
2012 Einzelausstellung:
reizflucht II / Köln-Berlin, atelier uli fischer, Berlin ¬
2013 Einzelausstellung:
reizflucht III Galerie Sheriban Türkmen ¬
2013 Gruppenlausstellung:
Macht Kunst Deutsche Bank, KunstHalle 2013 ¬
2015 Einzelausstellung:
spring! Galerie Sheriban Türkmen ¬
2016 Einzelausstellung:
Galerie Blond & Blond Contemporary ¬
201 6 / 2017 Kunstmesse:
Art Bodensee Dornbirn, Österreich¬
2018 Gemeinschaftsausstellung:
gegenüberstellung Deutsche Bank, Hannover ¬
2019 Gruppenausstellung:
transformart Rathenauhallen, Berlin ¬
2020 Einzelausstellung:
tragweite Werretalhalle, Löhne ¬


Biografie

HaPS (Hans-Peter Schmidt)
geboren 1953 in Berlin
1974 Fachschule für Optik und Fototechnik,
bis 1978 tätig als Kameramann;
ab 1978 Studium an der UdK Berlin (ehem. HdK),
FB Visuelle Kommunikation/Experimentelle Grafik
bei Prof. Helmut Lortz;
1984 Abschluss Meisterschüler (Master of Arts);
seit 1985 freiberuflicher Grafik-Designer,
1989 Bürogründung
Adler & Schmidt Kommunikations-Design;
Vorträge u.a. beim Werkbund Rheinland-Pfalz,
an der HTW Berlin und an der Hochschule für
Gestaltung Burg Giebichenstein in Halle;
seit 2005 freischaffender Künstler;
2010 Lehrauftrag: Freies Zeichnen
Beuth Hochschule, Berlin


Presse


Insekten in der Werretalhalle
Der Berliner Künstler HaPS stellt in der Galerie in der Werretalhalle aus.
Sein Faible für Wespen, Ameisen und Co. bringt er auf großformatige Bilder.
Vernissage heute Abend.

Löhne. Die zwei Wespen auf dem Bild sind riesig. Würde man ihnen so in der Natur begegnen, dann wären wahrscheinlich auch die Saurier aus dem Jurassic Park nicht weit. Dieses und zwanzig weitere großformatige Bilder sowie 12 kleine Werke des Berliner Malers HaPS sind am Donnerstag, 12. März, in der Galerie in der Werretalhalle zu sehen.
Die großen Bilder haben das Format 1,90 x 1,90 Meter. Viel Platz für den Künstler, der auf japanischem Seidenpapier mit Acrylfarbe malt. Im Werk von Hans-Peter Schmidt (HaPS) spielen Insekten die Hauptrolle. Da gibt es nicht nur Wespen, da umschwirren den Betrachter auf manschen Bildern unzählige Flügelpaare.
Auf einem anderen Bild könnten es tausende Ameisen sein, die fast aus dem Rahmen krabbeln. Ein paar Meter weiter erinnert die feine Zeichnung der Flügelstruktur der Insekten an menschliche Blutgefäße.
Mal recht gegenständlich, mal abstrakt. Wenn der Betrachter sich einlässt auf diese außergewöhnlichen Bilder, dann ist schnell der Pinselstrich des Künstlers auf jedem Werk zu erkennen. Besonders beeindruckend ist die gelungene Gratwanderung zwischen figurativ und abstrakt.
Schon seit seiner Kindheit ist Schmidt von Insekten fasziniert. „Intensiv beschäftige ich mich mit dem Thema seit 15 Jahren“, sagt er. Insekten boten in ihrer Ambivalenz eine große Projektionsfläche. „Sie sind süß und nützlich, grässlich hässlich und blutsaugend“. Die Wahrnehmung bewege sich zwischen Bienensterben und Heuschreckenplage in Ostafrika.
Schmidt, der in Berlin lebt, ist seit 2005 freischaffender Künstler. Er ist Meisterschüler von Professor Helmut Lortz und hat an der Hochschule der Künste in Berlin studiert. Er war an zahlreichen Ausstellungen beteiligt und war Inhaber eines Lehrauftrags im freien Zeichnen an der Beuth-Hochschule Berlin.
Die Ausstellung „Tragweite - Dynamik, Verletzlichkeit und Schönheit“ wird am Donnerstag, 12. März, 19 Uhr in Gegenwart des Künstlers HaPS eröffnet. Theo Schaefer wird einführende Worte sprechen, musikalisch untermalt wird die Vernissage von Timo Kotzur.
Der Eintritt ist frei.
Die Bilder sind in der Galerie der Werretalhalle bis zum 13. Juni zu sehen.

Dirk Windmöller
Neue Westfälische
12. März 2020

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Reizende Insektenmonster
Der Künstler HaPS präsentiert in der Freiraum Galerie
Bilder von Flügel-Insekten

Sülz. „Reizflucht“, welch ein Titel für eine Ausstellung. Damit ist bereits angesagt, dass es auf den Leinwänden des Künstlers HaPS, ausgestellt in der Freiraum Galerie ordentlich zur Sache geht. Visuelle Unruhe ist angesagt. Genauer, die von Insekten, die durch den Raum schwirren und den dort anwesenden Menschen keine Ruhe lassen. Abhängig von der Lautstärke ihres Gesirres und der Vorstellung von der Gefährlichkeit ihres Stiches. Libellen, Mücken, Fliegen, Wespen und andere Flügel-Insekten sind auf den großformatigen Bildern zu sehen. Tiere mit unterschiedlichem Schönheits- und Aufregungspotenzial. Tiere , deren bloßer Anblick die Fantasie zum Sirren und die Erinnerungshaut zum Jucken bringt. Tiere, die uns sogleich in Situationen zurückversetzen, in denen wir oder andere Menschen wild mit den Armen fuchtelten, mit der Fliegenklatsche oder der flachen Hand den Reiz zum Verschwinden bringen wollten – oder wir kurzerhand Reißaus nahmem.

Blitzschnelle kleine Flieger
Dass Reize allerdings zugleich ihren besonderen Reiz haben, wird gleichfalls über die Gemälde von HaPS deutlich. Nicht nur, dass flatternde Insekten faszinierend aussehen in ihrer Bewegung und Fragiltät. Sie machen zugleich einen Zauber sichtbar, in dem Dynamik und Verschwinden eine fantastische Verbindung eingehen. Blitzschnell bewegen sich die kleinen Flieger aus der Sicht. Dorthin, wo man sie nicht erwartet. Der Maler zeigt in seinen Bildern die geflügelten Insektenmonster in der rasenden Bewegung, und er zeigt sie in der Ruhe. Er hastet in der malerischen Geste eines Aufgeschreckten hinter ihnen her.

Und er schleicht sich malerisch mit der Behutsamkeit eines Schmetterlingsfängers an sie heran. Er kommt ihnen ganz nah wie der Forscher, der die langen Fühler, den blauen Panzer und die seltsamen Gliederfüße auf‘s Genaueste beobachten will.
Er veranschaulicht sie in seiner ganzen Kraft, Zerbrechlichkeit und Unheimlichkeit. Ähnlich wie im Umgang mit Flügel-Insekten ganz verschiedene Wahrnehmungen und Fantasien belebt werden, so fallen in HaPS Bildern verschiedenste Aspekte der Malerei zusammen. Die realistische Liebe zum Detail, expressiver Farbgebrauch und die farbige Entfaltung des Träumerischen kommen in seiner Kunst zusammen. Gerade die körperliche Dimension des Insektenreizes macht seinen Charakter aus. Ein winziges Etwas kann einen großen Körper angreifen, verängstigen. Aus diesem Grund fliehen wir vor Insekten in der Wirklichkeit. Und genau deshalb verharren wir bezaubert und geduldig vor HaPS Bildern, denn aus Gefahr und Beängstigung sind auf den Bildern Schönheit und Faszination geworden.

Jürgen Küster
Kölner Stadt-Anzeiger
17. April 2012


Begleittext

Dynamik, Schönheit und Verletzlichkeit

HaPS - Meisterschüler von Professor Helmut Lortz an der heutigen Universität der Künste Berlin - nennt seine Bilderserien „reizflucht” und „flügelschlag”. Die Titel stehen sowohl für die Befreiung von Unangenehmem, als auch für den faszinierenden Reiz des Flüchtigen.
Auch in der aktuellen Malerei des Berliner Künstlers HaPS (Hans-Peter Schmidt) sind diese zarten, oft leicht zu übersehenden Lebewesen, die die artenreichste Tierklasse der Erde bilden und einerseits Furcht und Schrecken verbreiten, andererseits aber auch einen großen Reiz ausüben können, die Hauptdarsteller. Seine Hautflügler und Käfer haben sich jedoch von der gegenständlichen Darstellung gelöst. Sie sind Metaphern für Körperlichkeit, Resistenz, Fremdheit und Bizzarerie, Dynamik und Bewegung, Dünnhäutigkeit, Verletzlichkeit, Vergänglichkeit, Zerrissenheit, Empfindsamkeit, Schönheit und Vielfalt.

Karen Eva Noetzel